Montée de Tonnerre, Chapelot, Côte de Bréchain und Pied d’Aloup
Montée de Tonnerre (Haupt-Climat)
Charakter, Geschichten und Legenden
- Montée de Tonnerre ist rund und ausgewogen. Eine subtile Mischung aus Mineralität mit salzigen Anklängen, Finesse und Eleganz. Dieser Premier Cru vereint sozusagen das Beste von Chablis in sich! Dazu zählt auch das unglaubliche Alterungspotenzial. Wenn Sie sich 10 oder 15 Jahre gedulden, wird Sie der Montée de Tonnerre mit seiner unvergleichlichen Komplexität und außergewöhnliche mineralischen Struktur begeistern.
- Bereits 1537 fand Montée de Tonnerre in seiner jetzigen Schreibweise Erwähnung und hat diesen Namen sorgsam bewahrt. Tatsächlich handelt es sich – und das ist in Chablis nicht üblich – um eine explizite Bezeichnung: Denn dieses Climat erstreckt sich in der Tat entlang der alten römischen Straße, die Tonnerre mit Auxerre verbindet. Vier Jahrhunderte später befindet sich Tonnerre natürlich noch immer am selben Ort, somit hat die Bezeichnung nichts von ihrer Aktualität eingebüßt!
Chapelot
Charakter, Geschichten und Legenden
- Genau wie die Weine von Montée de Tonnerre bietet das Climat Chapelot Weine mit einer ausgeprägten und schön eingebundenen Mineralität. Diese charmanten und eleganten Weine lassen sich viele Jahre lang genießen. Auch nach 15 Jahren Lagerung sind sie immer noch hervorragend.
- Vom Himmel aus betrachtet, ähnelt dieses Climat einem Fächer. Der Legende nach stammt sein Name von dem Wort „,capel“, was ,„breiter Deckmantel“ bedeutet und sich auf seine besondere Form bezieht. Da dieses Climat aber auch die Besonderheit hat, sich am Fuße eines Hügels zu befinden, ist auch eine andere Version denkbar: Chapelot (im Burgund „,Chaplot“ ausgesprochen) ist die Verkleinerungsform von „,chape“ im Sinne von Dach, Unterschlupf oder Verschlag. Vielleicht befanden sich an diesem Ort Hütten? Man beachte, dass „,cabotte“ oder auch „,cadole“ (beides Namen für Steinhütten) den gleichen Ursprung haben ...
Côte de Bréchain
Charakter, Geschichten und Legenden
- Die Mineralität ist ebenso präzise ist wie die der benachbarten Climats. Dabei legt Côte de Bréchain aber eine besondere an ihm haftende Frische an den Tag. In ihrer Jugend sind die Weine bereits bemerkenswert, aber sie verdienen es, dass wir uns Zeit nehmen, um sie zu zähmen: Nach einigen Jahren der Reifung offenbaren sie ihre ganze Struktur.
- Côte de Bréchain wurde 1477 „,bruchen“ geschrieben. Der Name stammt vom Wort „,brèche“, was einen Hohlraum oder ein Loch bezeichnete. Das ist logisch, wenn man weiß, dass rund um das nahe gelegenen Dorf Fyé viele Risse in den Kalksteinfelsen zu sehen sind. In manchen besonders kalten Wintern entweicht hier zuweilen Wasserdampf!
Pied d’Aloup
Charakter, Geschichten und Legenden
- Pied d'Aloup kann auf den ersten Blick manchmal etwas streng und verwirrend erscheinen. Nehmen Sie sich Zeit, ihn kennen zu lernen: Lassen Sie ihn 3 bis 5 Jahre im Keller ruhen, um seine Eleganz, seine unerschöpfliche Energie und seine für Chablis so charakteristische salzig-mineralische Seite zu entdecken. Pied d'Aloup ist lange lagerfähig und kann Sie auch nach 15 Jahren und mehr noch überraschen.
- Hätten Sie das gedacht? Der Name dieses Climats ist möglicherweise auf eine Fehlinterpretation oder einen Schreibfehler eines Landvermessers zurückzuführen! Im Kataster von 1829 hat er sich womöglich verschrieben und „,Pied d'Aloup“ vermerkt. Tatsächlich kommt der Name vermutlich vom altfranzösischen Wort aloe, das „,Lerche“ („,alouette“) bedeutet. Die Winzer von Chablis dachten, dass nur diese zarten Vögel nach Regenfällen nicht in diesen lehmigen Boden einsinken würden. Die Worte ,„aloup“ und „,alouette“ sind also eng miteinander verwandt. Eine andere Hypothese bezieht sich auf eine Pflanze, den Rittersporn (,„pied d‘alouette“), die hier einst gewachsen sein könnte!