Der Rebstock blüht im Juni. 100 Tage später wissen die Winzer, dass die Lese beginnen kann.

Die Traubenblüte hat nichts mit der einer Feldblume gemein… Daher wird sie selten in einen Strauß überreicht! Der Blütenstand der Traube ist Teil eines Sprossenachsensystems, das die spätere Traube bildet. Die Blütezeit dauert nur kurz, ist aber eine entscheidende Phase im Vegetationszyklus des Rebstocks. Ist das Wetter nicht gnädig gestimmt, formen sich keine Beeren und die Blüte gibt keine Frucht. Diesen Vorfall bezeichnet man als „Verrieseln“.

Wenn zu Sommeranfang jedoch alles gut läuft, werden die Blüten befruchtet. Diese Phase nennt man Fruchtansatz. Aus jeder Blüte wird also eine kleine grüne Weinbeere. Die kleinen Beeren wachsen bis zur Hälfte ihrer späteren Größe an. Sie sehen dann wie Erbsen aus und die Traube fällt in eine vertikale Position ab. Die Beeren wachsen weiter, bis sie sich schließlich berühren. Diese Phase nennt man Traubenschluss.

Im Hochsommer erfolgt dann das Reifen der Beeren. Die noch grünen Beeren wechseln ihre Farbe und reifen, bis sie am Tag der Lese ihr Optimum erreicht haben und Ihnen später in der Flasche das Beste ihrer selbst geben!

Trotz anspruchsvoller Wetterbedingungen bis kurz vor der Weinlese steht der Jahrgang 2023 unter den besten Vorzeichen, sowohl was die Menge als auch die Qualität betrifft.

Zwei aufeinanderfolgende Ernten ohne nennenswerte klimatische Zwischenfälle, das ist erfreulich! Dennoch stellten die Wetterbedingungen die Winzer vor Herausforderungen: ein ungewöhnlich milder Winter, launisches und feuchtes Wetter im April, echter Mehltau und Falscher Mehltau in Lauerstellung, dazu eine anhaltende Trockenheit, die sich ausbreitete.

Dennoch ermöglichten die sommerlichen Temperaturen im September den Weintrauben, eine optimale Reife zu erreichen. Die Weinlese begann um den 10. September. Überraschenderweise fiel die Erntemenge erfreulich gut aus.

Die Weine sind ausdrucksstark, mit schönen fruchtigen Noten. 2023 vereint Qualität und Quantität. Weinliebhaber können sich schnell an diesem Jahrgang erfreuen.

Der Concours des Vins de Chablis, der vom Office du Chablis in Partnerschaft mit dem Bureau Interprofessionnel des Vins de Bourgogne organisiert wird, fand am Samstag, den 20. Januar 2024 unter dem Vorsitz einer prominenten Persönlichkeit der französischen Sommelierszene statt: Jean-Luc Jamrozik, Präsident der Association des Sommeliers de Paris.

Die 63 Jurymitglieder verkosteten dieses Jahr den Jahrgang 2022 der Appellationen Petit Chablis, Chablis und Chablis Premier Cru sowie den Jahrgang 2021 der AOC Chablis Grand Cru. Sie vergaben 27 Medaillen bei 335 verkosteten Weinen, wobei die Anzahl der Proben vor allem dank der erfreulichen Erntemenge des Jahrgangs 2022 nach einem komplizierteren Jahr 2021 gestiegen ist.

Die Besonderheit dieses Wettbewerbs: Weinfachleute, die selbst Weine eingereicht haben, dürfen nicht Teil der Jury sein. Die Verkoster sind Journalisten, Gastronomen, Sommeliers, Weinagenten, Önologen, Winzer sowie versierte Weinliebhaber. Sie bewerten die Weine in zwei Etappen: Die am besten bewerteten Proben aus der Vorauswahl der Verkoster werden anschließend von einer hochkarätigen Jury getestet. Nur sie darf die Medaillen vergeben.

Mehr Informationen : Pressemitteilung

Chablis Grand Cru 2021

Goldmedaille
Domaine Jean-Paul et Benoît DROIN, Hommage à Louis

Silbermedaille
PASCAL BOUCHARD, Blanchot

Bronzemedaille
Domaine Jean-Paul et Benoît DROIN, Grenouilles

In der Ausgabe April 2023 widmet WEINWISSER den Chablis-Weinen 4 Seiten. Der Journalist André Dominé hat für das Magazin Weine der aktuell auf dem Markt verfügbaren Jahrgänge der Appellationen Chablis Premier Cru und Chablis Grand Cru verkostet.

Besonderes Augenmerk legt er auf den Jahrgang 2020, dessen Weine er als beeindruckend offen bezeichnet. Obwohl es sich um einen frühzeitigen Jahrgang handelt, konnten die Weine seiner Meinung nach viel Frische bewahren und zeigen eine schöne Ausgewogenheit. André Dominé sagt diesem Jahrgang ein unglaubliches Alterungspotenzial voraus.

Der Ausgabe April 2023 WEINWISSER

„Wachablösung in Chablis (...) In die Fussstapfen der Pioniere, die Chablis ab den 1970er Jahren wieder aufbauten und der Region zu Welterfolg verhalfen, tritt nach und nach eine neue Winzergeneration.“ So beginnt die Reportage über die junge Generation in Chablis im Magazin Vinum. Dieses Dossier wurde in den deutschsprachigen Ausgaben sowie auf der Website des Magazins veröffentlicht. Sie finden es unter diesem Link.